Das Leitungsspektrum der Urologie umfasst verschiedene Schwerpunkte. Hier finden Sie einen Überblick mit weiterführenden Informationen:

Harninkontinenz

Mit Hilfe verschiedener moderner Diagnosemethoden, wie der urodynamischen Untersuchung (computergestützte, videoassistierte Messmethode zur Erfassung von Blasenfunktionsstörungen), stellen die Urologen die Ursache für eine vorliegende Harninkontinenz fest. Nach der genauen Diagnosestellung beginnt die entsprechende Behandlung:

  • Konservative Therapie:
    • Medikamente
    • Elektrostimulation
    • Beckenboden-Gymnastik
    • Bio-Feedback-Therapie
  • Operationen
    • Korrektur des Blasenbodens (Blasenhebung, Bänder unter der Harnröhre wie die TVT und TOT)
    • Inkontinenz-Operation bei Harninkontinenz des Mannes mit adjustierbaren Schlingen
    • Implantation eines künstlichen Schließmuskels (Sphinkter-Prothese) 
  • die Injektion von Medikamenten wie SP54 oder Botulinum Toxin A in die Harnblase bei Dranginkontinenz 
  • operative Therapie der extraurethralen Inkontinenz und urogenitalen Fisteln

Die urologische Abteilung ist offizielle Kontinenzberatungsstelle der GIH (Kontinenzgesellschaft).

Erkrankungen der Prostata

Führen die medikamentösen Maßnahmen bei einer gutartigen Prostatavergrößerung nicht zu den erhofften Erfolgen, ist in der Regel ein endoskopischer oder offener operativer Eingriff zur Beseitigung der Harnabflussstörung erforderlich.

Bei der gutartigen Vergrößerung der Prostata (Adenom) wählen wir aus allen zurzeit bekannten Therapiemethoden die für jeden Patienten günstigste aus: 

  • Transurethral = Operation durch die Harnröhre
    • Ausschälen der Prostata  (TUR-P = transurethrale Resektion der Prostata) 
    • Laser-Vaporisation mit dem Greenlight-Laser (KTP-Laser)
  • Offene Operation
    • Adenomentfernung über einen Bauchschnitt

Bei bösartigen Erkrankungen der Prostata (Prostatakrebs):

  • Operationen
    • Offen chirurgische Entfernung der Prostata über einen Unterbauchschnitt (radikale retropubische Prostatektomie)
    • Offen chirurgische Entfernung der Prostata über einen schonenden Dammschnitt (radikale perineale Prostatektomie)
  • Chemotherapie
  • Radionuklidtherapie in Zusammenarbeit mit der Radiologischen Abteilung unserer Klinik

Steintherapie

Nieren-, Harnleiter- und Blasensteine können starke Schmerzen verursachen. Verschiedene minimal bis gering invasive Methoden zur Steintherapie werden hier angeboten

  • Stoßwellenlithotripsie (ESWL):
    Die Steine werden mit Hilfe von hochenergetischen Schallwellen von außen unter Röntgenkontrolle zertrümmert. Sie werden dann auf natürlichem Wege ausgeschieden. Eine Operation ist meist nicht notwendig.
  • Endoskopische Lithotripsie:
    Perkutane Litholapaxie (Nierenspiegelung)
  • starre und flexible Ureterorenoskopie (Harnleiterspiegelung): die Steine werden mit einer Spiegelung dargestellt und unter Sicht mit einer Ultraschallsonde und dem Laser zertrümmert. 

Lithotripter (ESWL)

Die Nieren- und/oder Harnleitersteine werden mit Hilfe von hochenergetischen Schallwellen - die außerhalb des Körpers erzeugt und dann in einem Brennpunkt am Stein focussiert werden - zertrümmert und gelangen dann auf natürlichem Wege aus dem Körper. Selbst größere Steinmengen, die früher nur durch eine Schnittoperation geborgen werden konnten, können mit dieser Methode behandelt werden. Dazu sind aber unter Umständen mehrere Sitzungen notwendig.

Operationen der Niere

Einen weiteren Schwerpunkt der Abteilung für Urologie stellt die Behandlung von Nieren-Erkrankungen dar. Gut- und insbesondere bösartige Erkrankungen der Niere können heutzutage erfolgversprechend operiert werden. Zu den wichtigsten Eingriffen an der Niere gehören:

  • Nierenentfernung (Nephrektomie, Tumornephrektomie) z. B.  bei bösartigen Erkrankungen der Niere 
  • Teilentfernung der Niere (Tumorexzision, Heminephrektomie) z. B. bei  kleinem Tumor an der Niere, inklusive Einsatz des Argon-Beamers
  • Nierenbeckenplastik bei Harnleiterabgangsenge
  • Nierenzystenabtragung
  • Endoskopische und perkutane Steinbehandlung von Nieren- und Harnleiterstein

Neben der operativen Therapie wird auch die medikamentöse Tumortherapie in der Abteilung durchgeführt.

Kinderurologie

Im Marienhospital werden alle kinderurologischen Erkrankungen (Niere, harnableitendes System, äußeres Genitale) behandelt. Wenn eine ambulante Behandlung nicht möglich ist, werden die kleinen Patienten in unserer Kinderklinik (Pädiatrie) aufgenommen. Die medizinische Behandlung erfolgt dann durch Urologen*innen und Kinderärzte*innen gemeinsam. Betreut werden sie durch Kinderkrankenschwestern und -pfleger.

Das diagnostische und therapeutische Spektrum umfasst:

  • Behebung angeborener Fehl- und Mißbildungen des Urogenitaltraktes 
  • Hodenhochstand 
  • Vorhautverengung 
  • Harntransportstörungen
  • Vesikoureteraler Reflux 
  • Diagnostik und Therapie bei Enuresis (Einnässen tags und/oder nachts)
  • Diagnostik und Therapie bei häufigen oder fieberhaften Harnwegsinfekten im Kinderalter

Impotenz und Unfruchtbarkeit

Mit Hilfe umfangreicher Untersuchungen wie Ultraschall oder Röntgen der Penisarterien und des Schwellkörpers stellt der Urologe zunächst die Ursache der verschiedenen Formen der Impotenz (Gliedschwäche, „Erektile Dysfunktion“) fest. Zur Behandlung gehören Medikamente in Tabelettenform, Injektionen in den Penisschwellkörper und Vakuumerektionshilfen. Im Marienhospital werden bei Versagen aller anderen Therapieformen künstliche Schwellkörperprothesen eingesetzt.

Erkrankungen der Harnblase

Im Marienhospital Gelsenkirchen werden sämtliche diagnostische Methoden bei Harnblasenerkrankungen durchgeführt. Dazu gehören:

  • urodynamische Diagnostik bei Harnblasenentleerungsstörungen und Harninkontinenz, videoassistiert 
  • Harnblasenspiegelung (Urethrozystoskopie)
  • photodynamische Diagnostik (PDD: Markierung von Blasentumoren durch leuchtende (fluoreszierende) Farbstoffe, dadurch bessere Erkennbarkeit bei der Blasenspiegelung
  • Urinzytologie: Nachweis von entarteten Zellen im Urin 

Neben der Therapie der Harninkontinenz bietet die Urologische Abteilung sämtliche therapeutischen Möglichkeiten der Behandlung des Harnblasenkarzinoms an und je nach Tumorstadium sind folgende Methoden zu erwähnen:

  • TUR-B (transurethrale Resektion der Harnblase): endoskopisches Ausschälen von Tumoren aus der Harnblase
  • komplette Entfernung der Blase mit Ableitung des Urins über eine kontinente "Neoblase" (aus Dünndarm), die an die Harnröhre angeschlossen wird
  • Inkontinente Harnableitung über ein Ileum-Conduit (Ausleitung des Urins in einen Beutel) oder die direkte Ausleitung der Harnleiter über die Haut

Erkrankungen der Harnröhre

  • Behandlung von Harnröhrenengen
    • per Spiegelung von innen
      • mit Einschneiden der Enge mittels Skalpell
      • mittels Laser
    • durch offene Operation
      • Ausschneiden der Enge und Wiederherstellung der Kontinuität durch End- zu Endverbindung
      • Erweiterung der Enge durch Einpflanzen von Mundschleimhaut

Erkrankungen der männlichen Geschlechtsorgane

Erkrankungen des Penis:

In der Klinik werden sämtliche Erkrankungen des Penis (bösartig oder gutartig) behandelt. Bei den gutartigen Erkrankungen handelt es sich vorwiegend um organische Potenzstörungen oder Missbildungen.

Folgende Eingriffe werden in der Klinik bei Erkrankungen im Bereich des Penis durchgeführt: 

  • operative Korrekturen von Missbildungen 
  • Vorhautverengungsoperationen (Beschneidung, Vorhautplastik, Durchtrennung des Vorhautbändchens)
  • Penisbegradigungs-Operation bei Penisverkrümmungen (Induratio penis plastica)
  • Behandlung mit Stoßwellen bei symptomatischen Penisverkalkungen (ESWT) 
  • Behandlung von Peniskrebs
  • Implantation von Schwellkörperprothesen
  • Behandlung von Dauererektionen (Priapismus)
  • Entfernung von Feigwarzen mittels Laser

Erkrankungen der Hoden:

  • Operation von Wasserbrüchen (Hydrozelen)
  • Abtragung von symptomatischen Zysten am Nebenhoden (z. B. Spermatozele)
  • Samenstrangunterbildung (Vasektomie)
  • Entnahme von Hodengewebsproben zur künstlichen Befruchtung (TESE)
  • Behandlung von Hodenverdrehungen (Hodentorsion)
  • Fixation des Hodens im Hodensack (Orchidopexie) bei abnormer Beweglichkeit des Hodens
  • Entfernung des Hodens bei Hodenkrebs (Semicastration)
  • Implantation von Hodenprothesen nach Hodenentfernung

Erkrankungen der Hoden

In der Urologischen Klinik des Marienhospitals werden folgende urologische Eingriffe am Hoden durchgeführt:

  • Operation von Wasserbrüchen (Hydrozelen)
  • Abtragung von systematischen Zysten am Nebenhoden (z. B. Spermatozele)
  • Samenstrangunterbildung (Vasektomie)
  • Wiederherstellung der Durchgängigkeit des Samenleiters nach Samenleiterunterbindung (Vasovasostomie)
  • Entnahme von Hodengewebsproben zur künstlichen Befruchtung (TESE)
  • Behandlung von Hodenverdrehungen (Hodentorsion)
  • Fixation des Hodens im Hodensack (Orchidopexie)
  • Entfernung des Hodens bei Hodenkrebs (Semicastration)
  • Implantation von Hodenprothesen nach Hodenentfernung

Rekonstruktive und plastische Operationen

  • Behandlung von Fehlbildungen der Niere, Harnleiter, Harnröhre, Penis
  • Implantation von Prothesen (z. B. Penis-, Hodenprothesen) 
  • Einsatz von Fremdmaterialien zur Behandlung von Inkontinenz (TVT, TOT, Remeex) mit adjustierbaren Systemen
  • Implantation eines hochwertigen künstlichen Schließmuskels (Sphinkter-Prothese)

Laser-Operationen

Die Urologische Klinik des Marienhospitals Gelsenkirchen verfügt über unterschiedliche Lasergeräte zur Behandlung von urologischen Erkrankungen. Im Vordergrund steht der Greenlight-Laser, wobei unsere Klinik die erste im Ruhrgebiet ist, die diese Methode eingeführt hat. Inzwischen wird das zur Zeit leistungsstärkste Laser-Gerät (HPS-System) eingesetzt. Darüber hinaus verfügt die Klinik über einen Neodym-YAG-Laser und einen Holmium-Laser. Folgende Operationen werden damit durchgeführt: 

  • Laservaporisation der Prostata mit dem Greenlight-Laser (KTP-Laser)
  • Behandlung von Harnröhrenverengungen / Blasenhals-Engen
  • Behandlung von Harnleiterverengungen
  • Steinzertrümmerungen in Blase, Harnleiter oder Niere
  • Laserbehandlung von Feigwarzen im Genitalbereich (Condylome)
  • Koagulation und Zerstörung von Tumoren mittels Laser in der Harnröhre, der Harnblase, dem Harnleiter oder dem Nierenbecken-Kelchsystem

Die Behandlung der gutartigen Vergrößerung der Prostata mittels Laser hat sich bei vielen Patienten bewährt. Sogar bei Patienten, die Blutverdünnungsmittel einnehmen müssen, kann man diese Methode anwenden. Ebenfalls bietet sich diese blutarme operative Methode bei Patienten, die eine Bluttransfusion aus Glaubensgründen ablehnen, an (Zeugen Jehovas).

Greenlight-Laser

Neue OP-Methode mit Laser-Technik löst Probleme bei gutartiger Prostatavergrößerung sehr schonend

Das Marienhospital Gelsenkirchen bietet als erstes Krankenhaus im Ruhrgebiet die Behandlung der Prostata mit dem Greenlight-Laser an. Seit April 2005 wird in der Abteilung für Urologie, Kinderurologie und urologische Onkologie mit der neuen OP-Methode behandelt.

In Deutschland leiden zehn Millionen Männer unter einer gutartigen Vergrößerung der Prostata (benigne Prostatahyperplasie oder Adenom) und haben Probleme beim Wasserlassen. Die bisher etablierte Operationsmethode - die sogenannte transurethrale Resektion (TURP) - ist zwar sehr wirksam, aber mit Risiken und Nebenwirkungen verbunden. Mit einer elektrisch gespeisten Schlinge wird hierbei das störende Gewebe "abgehobelt". Die Nachteile: Blutungen und Störungen des Salzhaushalts durch das Einschwemmen von Spülflüssigkeit in den Kreislauf.

Durch das neue Verfahren wird das störende Gewebe effektiv und schonend entfernt. Mit der Spitze des Greenlight-Lasers wird das überflüssige Gewebe stark erhitzt und verdampft fast blutungsfrei. Schon kurz nach dem Eingriff können die Patienten wieder beschwerdefrei Wasser lassen. Nur für wenige Tage nach dem Eingriff ist etwas Blut im Urin, das Brennen beim Wasserlassen verschwindet mit der Wundheilung. Auf Sexualität und Potenz hat das neue Verfahren keine negativen Auswirkungen.

Die Laser-Behandlung hat weitere Vorteile für die Patienten. Sie können die Klinik nach drei bis vier Tagen verlassen. Bisher mussten sie acht Tage in der Klinik bleiben. Zum Skalpell greifen müssen die Urologen bei der Laser-Behandlung nicht: Der Zugang mit den endoskopischen Operationsgeräten und einer Videokamera zur Prostata erfolgt über die Harnröhre. Die Kamera überträgt Bilder vergrößernd auf einen Monitor, so dass dir Operateur ein sehr übersichtliches Operationsfeld besitzt.

Beim Verdampfen kann kein Gewebe zur histologischen Untersuchung entnommen werden. Daher sollte sicher gestellt sein, das die Prostata-Veränderung gutartig ist, d.h. gegebenenfalls muss zunächst eine Gewebeprobe entnommen werden. Inzwischen wird das zur Zeit leistungsstärkste Lasergerät (HPS-System) in unserer Klinik eingesetzt.

Die Kosten werden wie bei den bisher etablierten Verfahren von den Krankenkassen übernommen und es entstehen keine zusätzlichen Kosten. Zum Krankheitsbild: Die gutartige Vergrößerung der Prostata nimmt im höheren Alter zu. Etwa die Hälfte der über 50-jährigen Männer leidet unter dieser Erkrankung und hat Probleme beim Wasserlassen. Auch kann sich Restharn bilden, der den Harntrakt schädigt und zu Infektionen führen kann.

Transurethrale Laserkoagulation

Mit Hilfe von Laserstrahlen kann man bestimmte Tumore bzw. Tumorrasen koagulieren und damit vernichten.  Radikale Entfernung der Harnblase (radikale Zystektomie): Entfernung der Harnblase bei Tumoren, die durch Ausschälen allein nicht geheilt werden können. Dabei wird die Harnblase durch einen Darmanteil ersetzt. In der Urologischen Klinik werden sämtliche Ersatzblasen eingesetzt (kontinente orthotope Ileum-Neoblase, Kock-Pouch, Ileum-Conduit).

Ambulante Operationen

Folgende Eingriffe werden ambulant angeboten

  • Beschneidung bei Vorhautverengung (Phimose) bei Kindern und Erwachsenen
  • Wasserbrüche (Hydrozele) bei Kindern und Erwachsenen
  • Zystische Aussackung am Nebenhoden (Spermatozele)
  • Einseitiger Hodenhochstand (Maldescensus testis)
  • Verödung von Hodenkrampfadern (Varikozele) 
  • Prostata-Stanzbiopsien
  • Sterilisationen bei Männern 
  • Laserbehandlung von Feigwarzen im Genitalbereich
  • Andere Erkrankungen des männlichen Genitales

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