Dieser Dienst ruht derzeit coronabedingt
Verlässliche Präsenz können die ehrenamtlichen Patienten-Pat*innen leisten, um das Einsamkeitserleben der Patient*innen zu mildern. Sie sind für eine/n Patientin/Patienten zuständig, die/den sie während des gesamten Aufenthaltes regelmäßig (ein- bis zweimal/Woche) besuchen. Sie folgen ihr/ihm bei einer Verlegung auf eine andere Station und sind auch wieder an ihrer/seiner Seite bei einer etwaigen Neuaufnahme. Ihre Aufgabe ist es, den Patient*innen gekonnt und aktiv zuzuhören, damit diese/r in dem regelmäßigen Kontakt sich seiner selbst bewusster und damit handlungskompetenter wird. Konkrete Lösungen eines akuten Problems gehen die Pat*innen nur zusammen mit dem Patient*innen an, wobei die Patient*innen Herr*in des Geschehens bleibt.
Die Aufgabe der Pat*innen könnte man als eine Art „Hebammentätigkeit" beschreiben: punktuell wirken sie in der Krankenhaussituation mit, so dass sich die Patient*innen aus sich selbst heraus aktualisieren kann. Sie leisten Hilfe zur Selbsthilfe. Dadurch wird erfahrungsgemäß Einsamkeit gemildert und das Gefühl der Verlorenheit im Krankenhausbetrieb abgemildert. Als Werkzeug für diese Tätigkeit im Gespräch werden die Pat*innen in das aktive Hören nach der Psychotherapie von C. Rogers eingewiesen. Diese Schulung stellt besondere Ansprüche an die Ehrenamtlichen, die Pat*innen werden möchten. Sie werden hier nicht näher benannt, gelten aber als Kriterium der Auswahl. In einem professionellen Setting der anderen Dienste des Krankenhauses muss Seelsorge zumindest dem Ansatz nach mehr sein als persönliche Begabung und guter Wille, um eine gewisse Akzeptanz im therapeutischen Team zu erlangen.
Jede/r Patin/Pate bestimmt selber, wann er/sie ins Haus kommt und in welcher Frequenz (Minimum einmal/Woche) und wieviele Patienten sie/er betreuen möchte. Über das PC-gestützte Krankenhausinformationssystem weist der katholische Seelsorger als Verantwortlicher des Ehrenamtlichenprojekts den Pat*innen entsprechende Patient*innen zu, die sie dann begleiten. Die einzelnen Besuchskontakte werden im Krankenhausinformationssystem dokumentiert, um bei Wiederaufnahme besser vorbereitet anknüpfen zu können. Die/Der katholische Seelsorger*in wählt die Patient*innen aus der o.g. Gruppe der möglichen Notleidenden aus, indem er einige Kriterien anwendet, hinter denen er eine evtl. Not vermutet. So kann z.B. die Information im Krankenhausinformationssystem, dass die Patient*innen aus einem Seniorenheim kommen und keine Angehörigen haben, den Ausschlag geben, dass er Pat*innen zu diesen Patient*innen schickt.
Tel.: +49 209 172-53050
E-Mail: O.Oguadiuru@marienhospital.eu