Diabetes mellitus (wörtlich: honigsüßer Durchfluss – so benannt, aufgrund des süß schmeckenden Urins) ist eine Stoffwechselerkrankung, die durch das Fehlen oder die unzureichende Wirkung des Hormons Insulin bedingt ist. Insulin wird in den sog. B-Zellen der sog. Langerhans`schen Inseln in der Bauchspeicheldrüse produziert und für die Zuckeraufnahme vieler Zellen unseres Körpers benötigt. Zucker - Kohlenhydrate -, den wir in Form von Traubenzucker (Glucose) im Blut als „Blutzucker“ finden, ist der wichtigste Brennstoff und Energielieferant unserer Körperzellen.

Typische Symptome

Häufiges Entleeren großer Urinmengen, starker Durst, Gewichtsverlust, Leistungsknick, Acetongeruch der Atemluft, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, vertiefte und beschleunigte Atmung, Bewusstseinseintrübung, Koma

Einteilung des Diabetes mellitus

  • Diabetes mellitus Typ 1
    • Insulinmangel, Autoimmun-Erkrankung
  • Diabetes mellitus Typ
    • Insulinresistenz, metabolisches Syndrom
  • Diabetes mellitus Typ 3
    • genetische Defekte der Beta-Zellfunktion (z.B. MODY, mitochondrialer Diabetes) oder Insulinwirkung
    • Krankheiten des exokrinen Pankreas (z.B. Mukoviszidose, Pankreatitis
    • Endokrinopathien (z.B. Cushing-Syndrom)
    • medikamenten- oder chemikalieninduziert (z.B. Glucokortikoide)
    • Infektionen (z.B. konnatale Röteln)
    • seltene immunologisch bedingte Formen (z.B. Stiff-man-Syndrom)
    • Syndrome (z.B. Down-Syndrom, Prader-Willi-Syndrom, Wolfram-Syndrom/DIDMOAD)
  • Diabetes mellitus Typ 4
    • Gestationsdiabetes

Am häufigsten und stark zunehmend ist der Diabetes mellitus Typ 2 („Alterszucker“), der auf einer unzureichenden Wirksamkeit des im Übermaß produzierten Insulins beruht (Insulinresistenz). Neben einer genetischen Veranlagung spielen Fehlernährung, Übergewicht und Bewegungsmangel bei der Entstehung eine große Rolle.

Bei Kindern und Jugendlichen hingegen liegt überwiegend ein Diabetes mellitus Typ 1 vor. Dabei werden die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse vom eigenen Immunsystem angegriffen und zerstört (Autoimmun-Erkrankung). Insulin fehlt vollständig und muss von Anfang an und lebenslang gespritzt werden. Die Ursachen sind bis heute noch nicht aufgeklärt. Sicher ist aber, dass Fehlernährung dabei keine Rolle spielt. Die Erkrankung kann nach heutigem Stand nicht verhindert oder geheilt werden.

Wie häufig ist Diabetes mellitus im Kindes- und Jugendalter?

  • ca. 21.000 – 24.000 Kinder und Jugendliche in der Altersgruppe von 0 bis 19 Jahre sind zur Zeit in Deutschland an Typ-1-Diabetes erkrankt
  • ca. 2.000 Kinder und Jugendliche erkranken in jedem Jahr neu
  • die Anzahl der Neuerkrankungen steigt in den letzten Jahren an, (Inzidenzrate steigend - mit 3 – 5 % pro Jahr)
  • auch Erkrankungen an Typ-2-Diabetes werden bei sehr übergewichtigen Kindern zunehmend beobachtet

Stoffwechseleinstellung

Ziele der Diabetesbehandlung bei Kindern und Jugendlichen:

  • altersgemäße körperliche, seelische und soziale Entwicklung
  • Lebensqualität für Kind und Familie
  • gute Stoffwechseleinstellung, HbA1c < 7,0 %
  • keine schweren Unterzuckerungen (Hypoglykämien)
  • keine Stoffwechselentgleisungen (Ketoazidosen)
  • keine Krankenhausaufenthalte, außer zur Ersteinstellung, Schulung und eventuell bei Therapieumstellung
  • keine Folgeerkrankungen

Vortrag zum Thema Diabetes bei Kindern und Jugendlichen (Stand 2008)

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