Lungenkrebs bezeichnet bösartige Tumore im Lungengewebe beziehungsweise in den Bronchien. Etwa 90 % aller Lungentumore erweisen sich als Bronchialkarzinome. Bronchialkarzinome lassen sich je nach Aussehen der Krebszellen unter dem Mikroskop  in zwei Gruppen unterteilen: kleinzellige und nicht-kleinzellige Tumore.

Zusätzlich zu den Bronchialkarzinomen, deren Zellen aus Bronchialgewebe abstammen, können in der Lunge auch Tumore von Lungenfell (Pleura) oder anderem Gewebe der Lungen vorkommen. Zudem entwickeln sich auch Absiedlungen anderer Tumore auch im Bereich der Lunge.

Häufigkeit
Lungenkrebs zählt zu den häufigsten Krebsarten. In Deutschland wird diese Diagnose bei 65 Männern und 21 Frauen von 100.000 Personen im Jahr gestellt, die zwischen 75 und 80 Jahren alt sind. Der Tumor ist bei Männern hierzulande die häufigste zum Tod führende Krebserkrankung; in Deutschland steht Lungenkrebs bei den Frauen an dritter Stelle krebsbedingter Todesfälle.

Ursachen

Die genauen Ursachen für die Entstehung einer Krebserkrankung sind trotz intensiver Forschung auf diesem Gebiet nicht endgültig geklärt. Wie bei anderen Tumoren auch, verlieren körpereigene Zellen aufgrund von Erbanlagen und Umweltfaktoren Mechanismen, die das Zellwachstum und die Zellvermehrung zu regulieren, dadurch kommt es zu einem unkontrollierten Wachstum

Oftmals spielen krebserregende Substanzen eine entscheidende Rolle. Der Zigarettenkonsum ist sowohl bei Männern als auch bei Frauen die häufigste Ursache für Lungenkrebs (80–90% der Erkrankten waren oder sind Raucher). Aber auch der Konsum anderer Tabakprodukte, wie Pfeife oder Zigarren, geht mit einem erhöhten Lungenkrebsrisiko einher; Passivrauchen gehört ebenfalls zu den Risikofaktoren. Zu den häufigsten berufsbedingten Risikofaktoren zählt der Umgang  mit Asbest. Wer raucht und zudem Asbest ausgesetzt war oder ist, trägt ein enorm erhöhtes Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken.

Andere potenziell krebserregende Substanzen sind Feinstaub (Autoabgase), Chemikalien, Schwermetalle, Kohlenwasserstoffe in Ruß und Teer und radioaktive Strahlung.

Symptome

Besonders kleine Bronchialkarzinome verursachen oft keine Beschwerden. Die Beschwerden sind abhängig von Lage und Größe des Tumors sowie davon, ob er auf umliegende Gewebe und benachbarte Organe übergegriffen oder Fernmetastasen (Tochtergeschwülste) gebildet hat.

 Die häufigsten  Symptome sind:

  • Husten (65 % der Betroffenen)
  •  blutiger Auswurf (35 %).
  • Schmerzen im Bereich der Brust (50 %)
  •  erschwerte Atmung (60 %)
  •  nicht ausheilende oder immer wiederkehrende Lungenentzündungen,
  • Müdigkeit
  • Gewichtsverlust
  • Heiserkeit

Diagnostik

Diese Untersuchungen dienen dazu, neben der eigentlichen Diagnose auch Ausmaß, Ausbreitung und genauen Gewebetyp des Lungenkarzinoms festzustellen, da hiervon die Art der Therapie abhängt. 

Therapie

Nicht-kleinzelliger Lungenkrebs
Beim nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom ist eine vollständige operative Entfernung des Tumors die wirksamste Therapie. Je nach Größe und Lokalisation des Tumors kommen hier verschiedene chirurgische Techniken zum Einsatz. Nach der Operation oder auch, wenn eine solche nicht erfolgt, wird Ihnen eine bestimmte Chemotherapie mit verschiedenen Substanzen und/oder eine Strahlentherapie empfohlen.

Auch wenn diese den Tumor in vielen Fällen nicht heilen können, können sie doch das Wachstum des Tumors aufhalten oder zumindest verlangsamen.

Forschungen in den letzten Jahren haben gezeigt, dass einige Bronchialkarzinome über bestimmte (genetische) Merkmale verfügen, die eine sog. zielgerichtete Therapie mit neu entwickelten Substanzen ermöglicht. Kommt ein Patient für eine solche Therapie infrage, bedeutet dies oft einen zusätzlichen Überlebensgewinn.

Kleinzelliger Lungenkrebs
Bei kleinzelligen Lungenkarzinomen ist eine Operation nur sehr selten möglich. Bei diesen Tumoren ist daher üblicherweise eine Chemotherapie mit verschiedenen Substanzen angezeigt; gerade Tumorzellen dieses Typs reagieren oft gut auf eine solche Therapie. Je nach Krankheitsstadium wird Ihnen die Ärztin/der Arzt zusätzlich oder im Verlauf eine Strahlentherapie empfehlen. Häufig wird auch das Gehirn bestrahlt, um Tochtergeschwülsten vorzubeugen oder diese zu verkleinern. Auch beim kleinzelligen Lungenkarzinom gibt es inzwischen verschiedene Wirkstoffe, die bei Eignung eine zielgerichtete Therapie möglich machen.

Bei Lungenkrebs handelt es sich um eine ernste Erkrankung mit insgesamt schlechter Prognose. Diese Krebsart tendiert dazu, auf andere Organe überzugreifen.

Dies unterscheidet sich allerdings von Patient zu Patient sowie von Tumor zu Tumor.

Wird die Erkrankung frühzeitig entdeckt, ist dank der zur Verfügung stehenden Therapieverfahren  eine Heilung möglich.

Prävention

Am wichtigsten ist es, nicht zu rauchen oder zumindest damit aufzuhören. Auch wer erst mit etwa 45–50 Jahren das Rauchen aufgibt, kann sein (hohes) Lungenkrebsrisiko  deutlich verringern. Bestehen berufliche Risiken, informieren Sie sich über entsprechende Sicherheitsrichtlinien. Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität reduzieren ganz allgemein das Risiko, an Krebs zu erkranken.

Für langjährige starke Raucher in höherem Alter (über 70), die evtl. zusätzlich noch weitere Risikofaktoren für Lungenkrebs aufweisen, gibt es Überlegungen, Vorsorgeuntersuchungen in Form einer Computertomografie anzubieten.

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