Eine Lungenarterienembolie kann sich durch unspezifische Symptome wie Atemnot, Schmerzen beim Atmen, Herzrasen und Bewusstlosigkeit bemerkbar machen. Oft ist sie ein aus den tiefen Beinvenen fortgeschwemmtes Blutgerinnsel, welches Teile der Lungenstrombahn verstopft und so zur akuten Problematik führt. Eine schnelle Diagnostik und Therapie sind von entscheidender Bedeutung, um gravierende Folgeschäden oder, in schweren Fällen, den Tod zu verhindern.

Pulmonary Embolism Response Team (PERT)

Am Marienhospital haben wir ein interdisziplinäres Team aus Kardiologen, Notfall- und Intensivmedizinern ins Leben gerufen, das 24 Stunden am Tag differenziert die Diagnostik, Akut-Therapie und Folgebehandlung von Lungenembolien mit mittlerem und hohem Risiko koordiniert. So ist eine optimale Therapie mit hoher Effizienz möglich.

Therapieoptionen

Je nach Ausmaß der Lungenembolie, klinischer Beeinträchtigung, aber auch Risikokonstellationen des Patienten stehen uns verschiedene Therapieoptionen zur Verfügung. Neben der Antikoagulation (Blutverdünnung) als Basis jeder Therapie halten wir akute systemische Lysetherapien, aber auch moderne interventionelle Verfahren wie die lokale ultraschallgestützte Katheterlyse-Therapie (EKOS-System) vor. Die Behandlung der kritisch kranken Embolie-Patienten erfolgt auf unserer Intensiv- oder Intermediate-Care-Station.

EKOS-System

Mit dem EKOS-System steht uns ein lokales ultraschallgestütztes Katheterlyse-System zur Verfügung, welches im Herzkatheterlabor eingebracht und über wenige Stunden auf der Intensivstation betrieben wird. Durch den lokal im Bereich der Lungenembolie einliegenden Katheter, welcher typischerweise über die Leiste eingebracht wird, werden Ultraschallimpulse und ein niedrig-dosiertes Lysemedikament appliziert, wodurch es zur raschen Auflösung des Gerinnsels kommt. Im Vergleich zur reinen Lysetherapie werden bedeutend geringere Dosen des Medikaments nötig, wodurch die Gefahr von Blutungen (insbesondere Hirnblutungen) drastisch reduziert werden kann. Gerade Patienten, die aufgrund diverser Kontraindikationen nicht mittels systemischer Lyse behandelt werden können, profitieren von dieser durch uns angebotenen Option. Auch periphere Gefäßverschlüsse können durch unser Team mit dem EKOS-System versorgt werden.

Nachsorge

Die Nachsorge der Patienten nach überstandener Lungenarterienembolie ist sehr wichtig. Die meisten Patienten erholen sich im Verlauf vollständig. Bei einigen wenigen bildet sich allerdings als Folge der Lungenembolie eine chronische Erhöhung des Drucks in der Lungenstrombahn aus (CTEPH – Chronisch thrombembolische pulmonale Hypertonie). Daher ist es unser Ziel, die Patienten konsequent nachzuverfolgen und bei weiter bestehender Symptomatik im Rahmen unserer Ambulanz für pulmonale Hypertonie optimal zu versorgen.

Suchbegriff eingeben