Operationen sind ein wichtiger und häufig unverzichtbarer Bestandteil der Therapie. Doch die Schmerzbekämpfung endet nicht an der Tür des Operationsbereiches.

Regionalanästhesiologische Verfahren sind Standardtherapien geworden. Viele Patient*innen erhalten einen Schmerzkatheter zur Operation, der in den Folgetagen zur Analgesie genutzt wird. Dabei werden viele unterschiedliche Fachbereiche versorgt. Während in der Allgemein- und Viszeralchirurgie ebenso wie in der Urologie und Thoraxchirurgie eher die rückenmarksnahen Verfahren wie Periduralkatheter genutzt werden, werden in Bereichen wie der Orthopädie und Unfallchirurgie Katheter im Bereich der peripheren Nerven eingesetzt. So werden bei Schulteroperationen interskalenäre Katheter am Hals und bei Kniegelenksoperationen Adduktoren-Kanal-Katheter am Oberschenkel angelegt.

Die Betreuung der Patient*innen wird außerhalb des Operationssaals durch den Akutschmerzdienst unter der Leitung von Oberarzt Thomas Marx sichergestellt. Das Akutschmerzteam besteht neben Thomas Marx aus den Pain Nurses Uschi Bargatzki und Susanne Klonek. Zusätzlich ist auch ein Facharzt zur Weiterbildung für die Schmerztherapie im Team. Das Akutschmerzteam visitiert Patient*innen mit Schmerzkathetern während der Therapiedauer täglich, am Wochenende unterstützt durch die ärztlichen Mitarbeiter der Anästhesie. Dadurch ist eine intensive Begleitung der Patient*innen gewährleistet. Doch das Akutschmerzteam unterstützt die Ärzte und Pflegeteams auch bei der Versorgung aller anderen Patient*innen. Ein seit vielen Jahren etabliertes und weiterentwickeltes Schmerzkonzept hilft, allen Patient*innen die Möglichkeit auf eine gute postoperative Schmerztherapie zu eröffnen. Bereits im Operationssaal soll die Festlegung der postoperativen Schmerztherapie zwischen Operateur und Anästhesist abgesprochen und angeordnet werden. Das Ziel ist, eine lückenlose Versorgung zu gewährleisten. Eine 24-stündige Erreichbarkeit der Akutschmerzhotline hilft, Probleme zeitnah zu lösen.

Aufgrund der Wichtigkeit der Akutschmerzversorgung werden zum Beispiel neue ärztliche Mitarbeiter im Rahmen der Einführungsschulungen regelmäßig über das Konzept und seine Anwendung ausgebildet. Als langjähriger Schmerztherapeut weiß der Leiter der Schmerztherapie, Thomas Marx, dass ein unzureichend behandelter Akutschmerz einen großen Risikofaktor für die Entstehung chronischer Schmerzen darstellt. Die in den Schulungen vermittelten Grundlagen sind auch in nicht-operativen Fachabteilungen zunehmend wichtig, da viele interventionelle Maßnahmen wie Implantation von Defibrillatoren oder Katheter-gestützte Behandlungen ebenso wie Punktionen häufig Schmerzen entstehen lassen. Seit Dezember 2020 ist sogar ein implementiertes Akutschmerzkonzept von Seiten des Gemeinsamen Bundesausschusses für alle Krankenhäuser und Praxen explizit vorgeschrieben, was die Wertigkeit einer guten Akutschmerztherapie unterstreicht. Diese neuen Anforderungen erfüllt das Marienhospital Gelsenkirchen bereits seit Jahren.

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